Von dem Besitzer, Johann Wilhelm Meurer, konnten kaum biographische Spuren ermittelt werden. Das Stammbuch (1680–1729) ist derzeit das einzige biographische Zeugnis des Jurastudenten aus Weimar, der sich zwischen 1685 und 1699 mehrmals in Hamburg aufhielt und von dort auch Schleswig-Holstein bereiste. Zuvor hat er in Regensburg (1681) und Jena (1684) studiert. Der letzte Eintrag stammt aus dem Jahr 1729 in Hamburg.

Er könnte verwandtschaftliche Beziehungen zu der Familie des Kreisamtmannes in Thüringen und zu Tennstedt, Christian Friedrich Meurer (1625–1695), gehabt haben.

Objekt 13: SUB Hamburg, Cod. in scrinio 198b, Bl. 130v-131r

Eintrag des Dichters Philipp von Zesen (1619–1689) vom 7. September 1688: Von Zesen war seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft (Palmenorden) und hatte in Hamburg mit der Deutschgesinnten Genossenschaft seine eigene Sprachgesellschaft gegründet. Er nutzte wiederholt seine Spruchverse aus dem Mitgliederverzeichnis des Palmenordens als Stammbucheintrag:

„AZ! / Sechsstufiger Reimbände Vierling. / Tugend hat leider! Allzuviel neider, aber indessen / werd‘ ich sie dennoch allezeit lieben, nimmer vergessen. / Wilstu die rosen unter den Dornen völlig abbrechen, / mustu nicht achten oder betrachten, daß sie dich stechen. / Wahlspruch / Last häget Lust. / Pax Cladem Sequitur.“

Besonders stolz war Zesen sich „zur seiten des weltberufenen Großen Weigels, seines ungemeinen lieben Freundes“ verewigen zu dürfen. Erhard Weigel (1625–1699), Mathematikprofessor und Astronom in Jena, trug sich am 30. Juni 1684 ebendort ein. Zesen und Weigel sind Kommilitonen in Halle gewesen.

AT