29a. Brief von Sophie Schwarz an Elise Reimarus
Brief von Sophie Schwarz an Elise Reimarus, Halberstadt 30.6.1786
SUB Hamburg, CS 4 Schwarz S: 1-4
Seit ihrem Besuch zusammen mit ihrer Freundin und Gönnerin Elisa von der Recke im Hause Reimarus 1785 verbindet die beiden Frauen mit Elise Reimarus eine Freundschaft, die sie vor allem durch ihre Korrespondenz pflegen, auch wenn Sophie und Elise nach eigenen Aussagen beide keine guten Briefschreiberinnen seien.
Sophie ging mit ihrem Mann, dem Juristen Johann Ludwig Schwarz (1759-1830), nach Halberstadt und verkehrte dort im Kreis des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803). In der Korrespondenz des Ehepaars mit Elise Reimarus sehnt Sophie sich nach Hamburg zurück.
In dem Brief erzählt Sophie u.a von einem Traum: „Ich habe vorige Nacht einen sehr reizenden Traum von unserem Wiedersehen gehabt. Ich war auf einmal in Hamb[urg] und schickte mich eben an Sie des Morgens früh zu überraschen, meine Empfindung dabey war sehr glücklich, und grenzte am Entzücken -, ich werde sie in wenigen Minuten sehen, sagte ich zu mir selbst; schon gieng ich den Jungfernstieg hinauf mit einem ganz unausprechlichem Gefühl der freudigsten Erwartung – da rolte ein Wagen dichte unter meinem Fenster weg – und rief meinen Geist aus der süßen Phantasie in die – Wirklichkeit.“
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