Zu den Schätzen der Staats- und Universitätsbibliothek gehört eine kleine, aber feine Sammlung von ca. 160 Stammbüchern. Sie belegt exemplarisch die Geschichte der europäischen Stammbuchkultur des 16. bis 20. Jahrhunderts.

Im Europäischen Kulturerbejahr 2018, in dessen Fokus das „Gemeinschaftliche und Verbindende Europäischer Kultur“ steht, spiegeln diese Freundschaftsalben und Stammbücher mit ihren Einträgen verschiedenster Herkunft diese Thematik sehr anschaulich wider. Als wichtiges Kulturerbe stehen sie für Austausch und Begegnung und dokumentieren, wie Tradition und Wissen Menschen über Grenzen hinweg verbinden können.

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Wappen von Heinrich Meyer (1614-1645), Cod. Stammbuch 39

Gemeinsame Erlebnisse wie das Studium, Reisen, Tischgesellschaften, Hochzeiten und sonstige Anlässe sind in diesen Alben festgehalten und demonstrieren noch heute, dass auch ohne Internet und Smartphones, ohne Facebook, Twitter oder Instagram – quasi das gelebte Erbe dieser Sitte –, Netzwerke und/oder Communities geschaffen wurden.

In der Ausstellung sind überwiegend Stammbücher und Freundschafts­alben Hamburger Provenienz präsentiert, die zeigen, wie gut und weit auch die Hamburger vernetzt waren.

Das Staatsarchiv der Hansestadt Hamburg und das Museum für Hamburgische Geschichte haben dazu weitere bedeutende Zeugnisse Hamburger Stammbuchkultur zur Verfügung gestellt. Dafür danken wir.

Konzept und Texte:  Gisela Jaacks und Antje Theise
Redaktion und Gestaltung: Monika Müller
Aufbau: Jan Op de Hipt und Antje Theise