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Autographen aus der Sammlung Heinrich Spiero, Nachlass Gustav Falke
(Foto: SUB)

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Ergebnisse eines Forschungsprojekts an der SUB, das von 2018 bis 2024 vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wurde. Widmete sich unsere Arbeitsstelle Provenienzforschung zuvor den allgemeinen Buchbeständen, so stehen hier die Sondersammlungen im Fokus: Autographen, seltene Bücher, Nachlässe, Druckgrafiken, Karten, alte Drucke und andere besondere Materialien, die zwischen 1933 und 1945 ins Haus kamen.

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In der NS-Zeit wurden u.a. die Nachlässe von Detlev von Liliencron und Gustav Falke durch teils unrechtmäßige Ankäufe erweitert. (Foto: SUB)

Anders als die zuvor überprüften Bücher stammen sie nicht aus direkten NS-Beschlagnahmungen, sondern meist aus regulären Erwerbungen bei Antiquariaten und Auktionshäusern. Dennoch verbirgt sich auch dahinter manchmal NS-Raubgut, oder genauer: ein NS-verfolgungsbedingter Entzug. Dieser Begriff bezeichnet einen Besitzwechsel, der ohne Ausgrenzung und Entrechtung im NS-Regime nicht stattgefunden hätte. Die oftmals günstigen Angebote der Händler beruhten nicht selten auf unfreiwilligen Verkäufen von Menschen, die das NS-Regime als Juden verfolgte und immer weiter in die soziale und finanzielle Not trieb. Sofern sie noch über wertvollen Besitz verfügten, versuchten sie diesen zu veräußern.

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Ausgewählte Zugänge des Jahre 1937: Auszug aus der Arbeitsdatenbank des Projekts. Die Einstufung der Provenienz der überprüften Objekte folgt einem etablierten Ampelmodell: Grün = rekonstruierbar und unbedenklich, Gelb = nicht eindeutig geklärt, Orange = bedenklich, Rot = eindeutig belastet. (Foto: SUB)

Um also NS-Raubgut in den Sondersammlungen auf die Spur zu kommen, galt es, die teils verschlungenen Wege der angekauften Stücke zurückzuverfolgen. Wer hatte bei Auktionen die Objekte eingeliefert? Von wem hatten die Auktionshäuser und Antiquariate ihre Ware? Die Ausstellung stellt einzelne Fälle vor, bei denen das Rätsel der Provenienz gelöst werden konnte. Viele andere Fälle werden indes weiter offenbleiben, da trotz intensiver Recherchen bisher keine klaren Aussagen zu ihrer Provenienz möglich sind.