Die Hamburger Stadtbibliothek (seit 1919 Staats- und Universitätsbibliothek) war seit 1840 in einem neuen Gebäudekomplex zusammen mit dem Johanneum am Speersort untergebracht und übernahm nach dessen faktischer Schließung (1874) weitere Gebäudeteile.

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Das neue Bibliotheksgebäude am Speersort

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Das Johanneum am Speersort

Die Anlage des Baus als Schule machte ihn von Beginn an ungeeignet für die Unterbringung einer Bibliothek. Obwohl sich zu dieser Zeit in Deutschland die Magazinbibliotheken durchsetzten, wurde in Hamburg eine Saalbibliothek eingerichtet.

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Der große Saal, um 1905

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Der Lesesaal, um 1905

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Blick in Großen Naturwissenschaftlichen Lesesaal, um 1905

Mit wachsenden Bestands- und Benutzerzahlen wurde es immer schwieriger, die Bücher sachgemäß zu lagern und den Mitarbeitern und Benutzern der Bibliothek angemessene Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. In zahllosen Eingaben wurde von den Bibliotheksleitern jahrzehntelang auf die prekäre Situation hingewiesen und um eine Vergrößerung des Gebäudes und (nach Gründung der Universität) um eine Verlagerung der Bibliothek in die Nähe der Universität gebeten.

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Blick auf den Westflügel und die Arkarden während des Hamburger Brandes, 1842

Ein zentrales Argument gegen den Bau am Speersort wurde dabei immer wiederholt: seine mangelnde Sicherung gegen Feuer. Bei dem großen Brand 1842 war die Bibliothek wie durch ein Wunder verschont geblieben, Brandschutzgutachten bemängelten in der Folgezeit aber, dass bei Ausbruch von Feuer keine wirksame Eindämmung der Flammen möglich sei.