Seit 1989 schreibt Axel Malik täglich unlesbare Zeichen, zunächst in Tagebüchern, dann auch auf Leinwänden. 140 Bände mit über 30.000 Seiten, großformatige Bilder, überschriebene Bücher und Zeicheninstallationen an verschiedenen Orten dokumentieren ein Projekt, das Malik selbst als skripturale Methode bezeichnet. Lesbar ist das, was er obsessiv schreibt und Tag für Tag weiterführt, nicht, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Seine Schriftzeichen haben keinerlei Bezugspunkt, sind keine Symbole, beruhen auf keinem Code, haben keinen Verweis- oder Hinweischarakter. Als Artist-in-Residence am Centre for the Study of Manuscript Cultures bewegt sich Malik im Grenzbereich von Wissenschaft und Kunst.

Einen besonderen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit bilden Installationen und Interventionen in Bibliotheken – Orte also, die auf lesbaren, distinkten Zeichensätzen basieren, mit denen die unlesbaren Zeichen in Reibung gebracht werden. So ist “Die fiebrige Bibliothek” entstanden. Die Installation in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg umfasste Elemente an der Außenfassade, im Foyer, im Informationszentrum, im Lesesaal und im Gruppenarbeitsbereich. Einige der Elemente sind weiterhin in der Stabi zu sehen.